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Nach der überzeugenden und kompakten Leistung der Polinnen stand im zweiten Spiel des Tages in Bottrop eine sicherlich nicht zu unterschätzende Aufgabe
auf Ralf Peter und die deutsche U17 auf dem Programm. Wenn Peters Gegenüber Jerzy Miedzinsky seine Mädchen wieder so gut auf den Gegner einstellen könnte und
Torfrau Katarzyna Kiedrzynek wieder einen starken Tag erwischen würde, war sicherlich auch die große Überraschung mehr als denkbar. Verzichten musste Deutschland auf Isabelle Linden -
die Hürtherin von der SG Essen/Schönebeck passte verletzt. Trotz weniger Werbung machte sich eine stattliche Kulisse von 1786 Zuschauern auf den Weg in das relativ neue Jahnstadion.
Wofür zwei Tage zuvor die Schweden noch knapp zwanzig Minuten brauchten, brauchten die Gastgeber an diesem 12. April gerade einmal zwanzig Sekunden: mit einem Flachschuss prüfte die sehr agile
Marie-Louise Bagehorn Kiedryzynek von der Strafraumgrenze - Polens Nummer 1 parierte im Nachfassen. Es war ein Spiel auf ein Tor, bei den die Polen - um das vorweg zu nehmen - keine einzige Tochance im ersten Abschnitt hatten.
Deutschland hatte dafür von selbigen umso mehr - und nutzte auch in der vierten Minute erstmalig eine solche: nach einem verunglückten Querschläger von Jolanta Siwinska in der polnischen Abwehr gab es eine Ecke von der rechten Abwehrseite, Dzsenifer Maroszan brachte den
Ball auf die starke Turid Knaak, die den ersten Treffer für Deutschland markierte. In der zehnten Minute scheiterte Kristine Zumbölt mit einem Flachschuss aus zwanzig Metern, auch ein Freistoß nach einem
rüden Foul an Maroszan konnte von der polnischen Abwehr geblockt werden. Auch beim nächsten Treffer war die junge Spielerin des 1. FC Saabrücken beteiligt: sie schlug
in der 19. Minute einen Freistoß in den Strafraum und nachdem Zumbült noch gegen die an diesem Tage unsichere, aber auch offenbar angeschlagene Torfrau noch nur die
Latte traf, kam der Ball zu Knaak, die im zweiten Versuch auf 2:0 erhöhte. Als nächste Chance muss ein Fernschuss von Bagehorn in der 25. Minute erwähnt werden, der aber genauso folgenlos blieb wie ein Kopfball
von Svenja Huth, nachdem Kiedrzynek eine Ecke unterlaufen hatte. Letztlich ging es aber doch hochverdient mit 3:0 in die Pause, denn fünf Minuten vor Ende der Halbzeit
wurde die Recklinghausenerin Alexandra Popp von Zumbült bedient, zog von der Strafraumgrenze ab und erhöhte auf 3:0.
Deutschland ließ Turid Knaak zur zweiten Halbzeit in der Kabine, dafür rückte Ivana Rudelic in den Sturm. Letztlich lässt sich die zweite Halbzeit aber schnell zusammenfassen: das Spiel war nach den
ersten vierzig Minuten bereits entschieden, nach dem Unentschieden zwischen Schweden und der Schweiz waren auch mehr Treffer auf dem Tordifferenzkonto nicht mehr nötig. Deutschland kontrollierte die Partie, Polen kam
nun sogar zu seltenen Chancen wie einem Pfostenschuss in der 46. Minute. Aber auch Deutschland hätte das Ergebnis noch erhöhen können, letztlich
blieb es aber bei dem 3:0 nach 80 Minuten.
Mit diesem klaren Sieg zieht Deutschland bereits sicher in die EM-Endrunde ein und löst gleichzeitig das WM-Ticket nach Neuseeland.
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