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31. Januar 2008, Weiberfastnacht - während meine rheinischen "Stammeskollegen" schunkelnd König Karneval feierten, begab ich mich zu den schweizer
Eidgenommen. Als "Auftakt" für die European Floorball Tour ging es Donnerstagabend nach Zug, denn mit der Partie zwischen
Zug und Brühl stand die Spitzenpartie der Frauen-Nationalliga A im Handball auf dem Programm. Bisher waren die Gäste
ungeschlagen, der Zweitplatzierte aus Zug wollte dies natürlich ändern.
Die Partie in der schmucken Zuger Sporthalle begann recht nervös. Auffällig viele technische Fehler zeigten, dass es für beide Teams
um eine Menge ging. So war die Partie zwar phasenweise etwas hektisch, aber sehr fair, die erste Zeitstrafe, es traf Sankt Gallens Luzia Bühler,
gab es erst in der 19. Minute. Zu diesem Zeitpunkt führte Zug mit 7:6, die Partie war sehr ausgeglichen. Im nächsten Angriff der Brühlerinnen gab es
dann aber eine Schrecksekunde für den Gastgeber: bei einem Wurf von rechtsaußen wurde die Zuger Torfrau Martina Lanz im Gesicht getroffen, für sie musste bis zur Pause
Susi Erni das Gehäuse des LKZ hüten. Dem Spiel der Zugerinnen tat dies keinen Abbruch: erstmals schafften sie es, sich etwas vom Tabellenführer abzusetzen - in der 21. Minute zog Zug auf 9:6 - doch
anschließend hatte das Team von Peter Stutz jedoch Probleme, die eigenen Angriffe erfolgreich zu gestalten - in der 27. Minute glich der LC Brühl somit zum 10:10 erneut aus. In der Schlussphase einer interessanten,
wenn auch vom Niveau her nicht mit deutschem Bundesligahandball vergleichbaren, ersten Halbzeit hatten die Gastgeberinnen
das glücklichere Wurfhändchen - so ging es nicht unverdient mit 13:11 in die Pause.
Während im zweiten Abschnitt Martina Lanz wieder das Zuger Tor hüten konnte, dauerte der Auftritt einer Brühler Akteurin nur noch knappe sechs Minuten:
Luzia Bühler, die noch eine zweite Zeitstrafe in der ersten Hälfte erhalten hatte, bekam erneut zwei Minuten und musste dementsprechend den Rest
der Partie von der Tribüne verfolgen. Ansonsten wiederholte sich in der zweiten Hälfte das Bild, was sich im ersten Abschnitt schon herauskristallisiert hatte:
die Brühler Abwehrreihe machte den sichereren Eindruck und ließ relativ viele der teils überhastet vorgetragenen Angriffe der Zugerinnen im Keim ersticken - auf der anderen
Seite war die Abwehr der rot-weißen Zugerinnen zwar etwas löchriger, dafür stand aber mit Martina Lanz die beste Akteurin des Tages auf dem Feld, die mit einer Serie von
Glanzparaden ein Aufkommen des favorisierten LCs verhinderte. Für eine lange Zeit führte Zug in der zweiten Hälfte mit drei Toren Vorsprung und machte einen relativ souveränen Eindruck dabei,
ehe in den letzten Minuten noch einmal große Spannung aufkam: während die Abwehr der Gäste sehr sicher stand, konnte auch Martina Lanz die Lücken in der eigenen Defensive nicht mehr wettmachen: so schloss Brühl
in der 58. Minute auf 23:21 auf, 100 Sekunden vor Schluss fiel das 23:22 und als dann 54 Sekunden vor Schluss die Schiedsrichter auf Siebenmeter entschieden und gegen die bereits
dezimierten Zugerinnen eine weitere Zeitstrafe aussprachen, droht die Partie noch zu kippen. Cornelia Scheffold verwandelte den Strafwurf und
glich somit zum 23:23 aus. Die Gastgeberinnen waren nun mit einer guten halben Minute Restspielzeit im Angriff und schafften in
Zweimann-Unterzahl tatsächlich den erneuten Führungstreffer - allerdings etwas früh, denn Brühl hatte noch zirka zwanzig Sekunden, wieder
auszugleichen. Jacqueline Petrig riss ihre Gegenspielerin zu Boden, was zwar erneut eine Zeitstrafe bedeutete, aber wertvolle Sekunden brachte. Am Ende konnte
St. Gallen den Angriff nicht mehr erfolgreich abschließen.
In einer am Ende unerwartet dramatischen und damit sehr interessanten Partie setzten sich die kämpferisch starken Zugerinnen verdient, wenn auch nicht ohne Fortune,
gegen Brühl durch und fügten dem Gast so die erste Saisonniederlage zu.












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