ESC Planegg - Tornado Moskau Regon 0:5 (0:2, 0:1, 0:2)

Zur Einleitung dieses Matches am 8.12.2013 in Bad Tölz vielleicht ein paar Fakten, um den weniger im Frauen-Eishockey bewanderten Personen den Einstieg zu erleichtern: in den letzten drei Jahren stellte der ESC Planegg den deutschen Meister dieser olympischen Disziplin und hat dabei seit 2006 kein schlechteres nationales Saisonresümee als den Vizemeistertitel ziehen dürfen. Da das sicherlich für den "FC Bayern des Frauen-Eishockeys" etwas langweilig wird, zieht der Verein nach Europa hinaus und misst sich mit den besten Teams des Kontintent. Die "Champions League" der Kufenflitzerinnen ist dabei der European Women's Champions Cup (kurz: EWCC), in dem an dem genannten WOchenende parallel zwei Halbfinalturniere mit je vier Mannschaften stattfanden. Da Planegg allerdings ebenfalls seit Jahren an dem Problem leidet, dass der Ort im Südwesten von München überhaupt keine Eishalle sein Eigen nennen kann, weicht man regelmäßig aus - entweder nach Grafing im Osten der Landeshauptstadt (O-Ton eines Bekannten: "Die Halle ist eine Scheune") oder eben in die deutlich schickere Hacker-Pschorr-Arena in Bad Tölz - in beiden Fällen muss man dabei Planegg gute 50 Kilometer hinter sich lassen. An sich war nun das letzte Match gegen Tornado Moskau, im Gegensatz zu Planegg eine Profi-Truppe, schon ein "Dead Rubber": beide Teams hatten ihre ersten beiden Spiele gewonnen, dabei überraschte der Deutsche Meister vor allem mit einem Sieg am Samstag gegen den schweizer Meister ZSC Lions Zürich und konnten so bereits für das Finalturnier der besten vier Teams planen - trotzdem wollte der Underdog sich natürlich noch einmal in "eigener" Halle respektabel präsentieren.
Genau dies tat Planegg letztlich auch: selbst die recht frühe Führung durch Iya Gavrilova in der 6. Minute konnte die Würmtalerinnen nicht aus der Ruhe bringen. Sie blieben immer wieder gefährlich, auch wenn Moskau natürlich die dominierende Mannschaft des Spiels war. Dass Planegg den Gegner nicht noch mehr ärgern konnte, daran war vor allem auch die slowakische Torfrau der Russinnen "Schuld": Zuzana Tomcikova hielt stark und entschärfte die schönen Angriffe des Deutschen Meisters, der in der 18. Minute das 0:2 durch Zoya Pulunina hinnehmen musste. Im Mitteldrittel wurde es hektischer, auch die Strafzeiten nahmen etwas zu. Gerade in der Schlussphase des Drittels, als Gavrilova bereits auf 0:3 erhöht hatte (32.), hätte Planegg den Ehrentreffer schon fast markieren müssen - insbesondere eine Überzahl bei Ausschluss von Polunina sorgte für ein wahres Chancen-Feuerwerk und für Ansätze von Stimmung in Bad Tölz.
Im Schlussdrittel reichten die Kräfte dann nicht mehr, um ein Spiel gegen überlegene Gegner noch ansatzweise zu drehen. Dabei muss man aber den Bayern hoch anrechnen, dass sie trotz zwei früher Gegentore - Gavrilova und Polunina hatten in der 43. und 44. Minute auf 0:5 erhöht - sich nicht aufgaben und es den Russinnen noch einmal schwer machten. Unter dem Strich konnte Brian Ashton hinter der Planegger Bande so sicherlich mit seinen Damen zufrieden sein, im Finalturnier wird es ja ohnehin die Chance zur Revanche geben.


  ESC Planegg   Tornado Moskau Region
72 Julia Graunke (TW) 35 Zuzana Tomickova (TW)
30 Lena Schuster (TW) 31 Anna Prugova (TW)
6 Bettina Evers 8 Iya Gavrilova
7 Julia Zorn 9 Alevtina Shtaryova
14 Yvonne Rothemund 10 Daria Shamenko
18 Lena Düsterhöft 11 Marina Sergina
19 Kathrin Lehmann 15 Olga Permyakova
20 Theresa Wagner 17 Yekaterina Smolentseva
21 Ronja Richter 18 Kelley Steadman
23 Monika Pink 19 Svetlana Kolmykova
24 Sophie Kratzer 21 Anna Shukina
26 Monika Bittner 22 Zoya Polunina
27 Jessica Hammerl 23 Tatyana Burina
33 Kaisey Ketcher 24 Xenia Bocharova
36 Kerstin Spielberger 25 Cherie Hendrickson
40 Ines Strohmair 34 Svetlana Tkachyova
44 Brooke Ammerman 55 Galina Skiba
87 Tamara Lan Yee Chiu 76 Yekaterina Nikolayava
    88 Yekaterina Smolina
    97 Anna Shokhina