TV Eiche Horn Bremen - Unihockey-Löwen Leipzig 4:3 n.SD (3:0, 0:0, 0:3)

Dreieinhalb Stunden nach dem Beginn der Damen-Partie standen sich nun die beiden Herren-Teams gegenüber. Man konnte sicherlich eine sehr spannende Partie erwarten, sicherlich war es auch interessant, wie die niederländischen Gast-Schiedsrichter sich wohl in dieser Partie schlagen würden.
Die Begann begann zwar auch sehr schnell, aber auch sehr körperbetont. Am Anfang sah es noch nach einer sehr engen, konsequenten Linie der niederländischen Unparteiischen aus, so dass die erste Zweiminutenstrafe gegen Leipzig in der 8. Minute mehr als folgerichtig war. Auf ihr Powerplay konnten sich die Bremer in diesem ersten Abschnitt voll verlassen, denn nicht nur Daniel Plathe konnte diese Überzahl nutzen (9.), nachdem plötzlich zwei Bremer ungedeckt vor Marco Sachweh auftauchten, auch Martin Günther war in Überzahl erfolgreich, nachdem Leipzig kurz danach erneut dezimiert wurde. So stand es nach zehn Minuten überraschend, aber nicht unverdient 2:0 - Bremen war einfach besser in die Partie gestartet. Leipzig fand aber besser in seinen Rhythmus, auch wenn sie immer wieder mit der nun deutlich toleranteren Linie der Schiedsrichter haderten. Die Gäste prüften nun deutlich öfter die sehr sicher wirkende Bremer Defensive, die ihrerseits in Person des Goalies Jan Ehmann in der 16. Minute einen mustergültigen Konter auf Yannik Pfeiffer einleitete. Sicherlich sah Sachweh beim Schuss ins kurze Ecke etwas unglücklich aus, aber Schuld kann man dem Leipziger Torwart an dem dritten Gegentreffer nur sehr bedingt geben. Mit dieser Führung ging es auch in die erste Pause, zu der eine kleine Sensation von Bremen in der Luft lag.
Im zweiten Abschnitt erhöhten die Gäste den Druck dann allerdings deutlich. Die Bremer Abwehr machte ihrem guten Ruf aber weiterhin alle Ehre, so dass im Mitteldrittel nur von sehr wenigen Torchancen zu reden ist - allerdings waren auch die Bremer in der Offensive wenig effektiv, so dass bis auf das 3:1 durch "Altmeister" Tom Genenz (34.) bis zur zweiten Pause nur sehr wenig zu berichten ist. Die änderte sich dann aber schlagartig im Schlussdurchgang: in der 43. Minute musste Sönke Schäfer nach einer Rangelei mit Gunnar Pause für zwei Minuten neben den Zeitnehmerinnen Platz nehmen - auch wenn diese Entscheidung wie einfach zu viele der bemühten, aber überforderterten Schiedsrichter nun einen eher zufälligen und zweifelhaften Charakter hatten, war dies natürlich die Chance für Leipzig, sich wieder im Spiel zurück zu melden. Kurz vor Ablauf der Strafe zappelte der Ball dann auch zum zweiten Mal im Netz von Ehmann - Torschütze erneut: Genenz (45.). Es begann der Kampf um den Ausgleich - oder den rettenden Bremer Konter, so dass die Partie noch ruppiger wurde. Letztlich wurden zu viele Schüsse durch Stockschläge gestoppt, zu viele Spieler gezielt zu Fall gebracht. Strafzeiten gab es bis zur 60. Minute allerdings keine mehr, allerdings den Ausgleich durch Christian Fritsche (51.). Lange Zeit sah es eher nach dem vierten Tor der Gäste als nach einem Eiche-Sieg aus, doch gegen Ende der regulären Spielzeit hätten auch die Horner den Siegtreffer erzielen können. Letztlich bleibt es aber beim Konjunktiv, so dass das Spiel in die Verlängerung gehen musste.
Die Gäste suchten ihr Heil zunächst in der Offensive, bis sich Chancen zum finalen Siegtreffer auf beiden Seiten einstellte. Zwei Minuten vor Abschluss der Zeit musste wieder ein Leipziger auf die Strafbank - sicherlich war dies ein Vergehen, aber eines, wie es in dieser Partie wohl eher die Regel an der Berckstraße war. Dass die Schiedsrichter nun noch einmal in die Strafenkiste griffen, zeigte genauso ihre Unsicherheit wie der Fakt, dass sie Bremen auch noch einen Time-Out gewährten - den man bekanntermaßen in der Verlängerung gar nicht gewähren darf. Den Leipzigern war das wohl egal, denn mit der Aussicht, die Partie in Unterzahl zu beenden, waren die Siegträume wohl begraben. Letztlich war es Andreas Kasche der mit vierzig Sekunden Restzeit auf der Uhr den Ball in die Leipziger Maschen drosch und somit einer denkwürdigen Partie mit grenzenlosem Bremer Jubel beendete.