VSV-Unihockey Villach - London Vikings 6:9 (2:1, 3:3, 1:5)

Im vierten Spiel des Tages traten dann auch die Vertreter des Gastgeber-Landes in den Unihockey-Ring - doch wer nach den leeren Rängen in den Spielen zuvor nun mit wenigstens akzeptablen Zuschauerzahlen rechnete, wurde auch beim vierten Spiel enttäuscht. 32 Zuschauer waren es offiziell - doch dabei mussten doch einige Ballmädchen nicht nur einmal mitgezählt werden.
An sich musste man erwarten, dass die Vikings Favoriten in der Gruppe A waren, die Briten eroberten sich auch ein leichtes Übergewicht und gingen in der 13. Minute durch Josef Rhehorek mit 1:0 in Führung. Es sah alles so aus, als könnten die Vikinger diese Führung in die Pause bringen, doch in der Schlussminute drehten plötzlich die "Gastgeber" auf: 29 Sekunden vor Schluss glich Timo Schmid aus, zwei Sekunden vor der Sirene brachte derselbe Akteur seinen VSV sogar noch in Führung.
Man konnte hier wohl mit Fug und Recht von "Toren zum psychologisch günstigen Zeitpunkt" sprechen - und so war es auch nicht allzu überraschend, dass Villach mit mehr Elan aus der Pause kam. Allerdings wirkten beide Abwehrreihen nun doch deutlich labil und machten bei den meisten folgenden Treffern keine gute Figur: Kapitän Peter Umfahrer erhöhte in der 24. Minute für Villach auf 3:1, doch Torbjorn Folkosson erledigte fast postwendend den Anschlusstreffer. Durch Tore von Schmid und Stefan Stauder in der 28. und 29. Minute erhöhte Villach auf 5:2 und hatte sich somit ein durchaus stattliches Polster erspielt. Doch letztlich schienen sich die Villacher zu sicher zu sein, einem schön herausgespielten 5:3 durch Folkosson in der 30. Minute folgte der Anschluss, nachdem Timmo Taurer im Villacher Tor ein Schuss von Henrik Pettersson über den Schoner rutschte. Die Riesenchance zum Ausgleich hatte Folkosson, der nach einem Schutzraumvergehen in der 36. Minute mit einem schwach geschossenen Penalty scheiterte. So konnten die Österreicher zwar wenigstens ein Tor Vorsprung in die Pause retten, die Partie war aber wieder völlig offen.
Zwölf Sekunden war die Partie im dritten Drittel alt, da war sie auch erstmal wieder für eine gute Viertelstunde vorbei. Die Beleuchtung im mittleren Hallendrittel fiel aus und es dauerte eben eine gewisse Zeit, bis die Organisatoren Saft in die Lampen fließen lassen konnten - eine absolut richtige Entscheidung der sehr soliden ungarischen Unparteiischen György Liebe und Gergely Kovacs, die Partie im Zwiefelsfall nicht mehr anzupfeifen. Es ging aber doch weiter - und spätestens diese Pause schien den Kärntenern weitere Konzentration gekostet zu haben: Fortan spielte London, anderthalb Minuten nach der Unterbrechung glich Folkosson aus, in der 45. Minute ging der britische Meister durch Vojtech Syst mit 6:5 in Führung, in der 47. Minute sorgte ein Penalty - bezeichnenderweise nachdem die Londonder in Unterzahl einen Konter lancierten - für die 7:5 - Führung durch Veli-Matti Valkama. Der Bann war gebrochen, ein erneuter Konter in Unterzahl führte zum 8:5 durch Rhehorek. Die Nerven der Villacher lagen blank - und so fanden sich in der 53. Minute mit Karim Abderrahmani und Joe Leurer parallel auf der Strafbank - eine Gelegenheit, die London durch Valkama dankend zum neunten Treffer nutzte. Zwar konnte Villach dreieinhalb Minuten vor Schluss auf 9:6 verkürzen (Torschütze: Leurer), dies änderte aber nichts mehr am letztlich verdient erkämpften Sieg der Londoner, die somit heissester Kandidat auf den Gruppensieg bleiben. Villach sollte aber sowohl gegen HDM Den Haag als erst recht gegen Speedhoc Brüssel Chancen haben, mit Siegen in die Halbfinals einzuziehen.



  VSV-Unihockey Villach   London Vikings
87 Timmo Taurer (TW) 2 Robert Nichols (TW)
2 Mäthi Frank (TW) 7 Henrik Pettersson
5 Timo Schmid 8 Josef Rhehorek
10 Helmuth Koldini 12 Jamie Black
19 Lukas Zehentener 13 Dani Locher
22 Daniel Nemetz 15 Vojtech Sust
24 David Pirker 16 Sust Vojtech
27 Martin Fitzko 19 Marek Pleva
32 Wolfgang Edlinger 20 Veli-Matti Valkama
66 Joe Leurer 24 Henrik Pettersson
87 Timmo Taurer 25 Torbjorn Folkesson
88 Peter Umfahrer (C) 33 Bruno Eklund
89 Robert Rauter 44 Johan Nordin (C)
91 Karim Abderrahmani    
95 Christoph Frank    
97 Stefan Stauder    
99 Niki Velikogne