Weil die Reisestrapazen, finanziell und menschlich, aus dem hohen Norden Finnlands sonst etwas unangenehm wären, ging es für Oulu gleich einen Tag nach dem Spiel bei Oulu mit einer zweiten Partie im Grossraum Helsinki weiter. Dieses Mal war der Gegner und Gastgeber Tapanilan Erä III aus Vantaa, mit Paula Jouhten und Anu Peltokangas vor allem ein Synonym für international erfahrene Defensivarbeit. Auf Seiten der Gäste kam dieses Mal auch die Ungarin Boglarka Bartakovics zum Einsatz, die am Vortag noch die Auswechselzone nicht verlassen durfte.
Nach gerade einmal 3:24 Minuten durfte Elisa Leinonen den Ball zum ersten Mal aus dem eigenen Tor holen: Mia Alen hatte sich schön auf links durchgesetzt, Heidi Lirkki verwandelte - für mich in Art und Weise nicht erkenntlich - zum 1:0 für die Gastgeberinnen. Die Freude währte allerdings nicht einmal eine Minute, als Elisa Mild auslgich, nachdem zunächst ein Schluss von Kristina Kauppila geblockt worden war. Nur eine Minute später legten die Gäste in Überzahl, Hiilevi Arkkila sass für einen Stockschlag auf der Strafbank, mit ihrer ersten Führung nach - eine schöne Kombination, bei der Henna Ilmola zweimal hinter dem gegnerischen Tor angespielt wurde, verwandelte Marjut Mäkelä gegen die total fehlplatzierte Maria Repo mit einem Direktschuss unter die Latte. War die Effektivität am Vortag noch eine grosse Schwäche der Nordfinnen, legten sie nun in dieser Kategorie mächtig zu: Erä sah zwar optisch nicht schlecht aus, fand aber in der gegnerischen Abwehr, spätestens in der an diesem Tag starken Leinonen ihren Meister, Oulu machte es auf der anderen Seite besser: in der 10. Minute leitete Ilmola einen Konter über Hanna-Mari Uimonen ein, die absolut souverän zentral Repo umkurvte. Zunächst hatte Erä weiterhin zwar viel Ballbesitz, ohne dabei grossartige Gefahr auszustrahlen - gegen Ende des Drittels wurde dann Oulus Tor immer mehr ins Visier genommen - der Anschlusstreffer war die logische Folge, fiel aber 18 Sekunden vor der Pause etwas zeitlich ungünstig, als Arkkila aus der Halbdistanz zentral den Pausenstand markierte.
Erä war nun wieder im Spiel - und spätestens als Tuuli Huuskonen zwei Minuten nach der Pause den Ball von halbrechts genau unter die Latte zimmerte und es somit 3:3 stand, war die Partie wieder offen. Den Gastgeberinnen fehlte aber in Folge die Durchschlagskraft - Oulu hatte hingegen das Geschick und auch das nötige Glück, erneut in Führung zu gehen: in der 34. Minute wurde Ilmola bei einem Konter an sich viel zu weit nach rechts abgedrängt, doch ihr Querpass landete genau bei Uimonen, die aus kurzer Distanz nur noch den Schläger in den Schuss halten musste. Oulu hielt diese knappe Führung bis zur Pause und baute sie dann dominant im Schlussdrittel aus: ein Konter in der 46. Minute durch Annukka Häkli bedeutete das 5:3, was Erä geradezu in eine Schockstarre versetzte und letztlich nur selten für Gefahr auf Oulus Tor sorgte. Diese blieben ruhig, warteten auf ihre Chancen - und nutzten zum Beispiel in der 54. Minute einen erneuten Gegenstoss, den dieses mal Kauppila zum sechsten Tor der Gäste nutzte. Den Schlusspunkt besorgte dann erneut Häkli in der 58. Minute, die von einer Balleroberung von Hanna Anttila profitierte, die den Ball hinter dem Tor abnahm und die Mitspielerin im Slot bediente - am Ende ein in seiner Deutlichkeit absolut verdienter Sieg für die Gäste.

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