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Floorball total im "Floorball-Bermudadreieck Polens": während die Damen in Radkoniewice ihren dritten Turniertag begangen, gesellten sich die U19-Herren der Schöpfung am 4. Februar 2011 zusätzlich in die Region,
um den "Polish Cup" auszuspielen. Deutschland traf in der ersten Partie des Turniers am Freitagmorgen auf Norwegen - rein von der Papierform her musste sich Uwe Wolf hier auf eine Niederlage seines Teams einstellen.
Deutschland begann allerdings deutlich gefällig, bis zwei dumme Strafen Norwegen klar die nächsten Minuten dominieren liess:
erst schicke Fynn Traulsen nach drei Minuten Emil Kryzkawski in die Bande - und gerade als der Missetäter wieder von der Strafbank kam, trat Stephen Aboagye zu früh aus der Mauer
bei einem Freischlag vor dem deutschen Tor. Die deutsche Box stand allerdings sicher und liess wenig Schüsse zu - und die vorhanden norwegischen Versuche wurden vom souveränen Nils Hallerstede sicher entschärft. Norwegen wirkte gerade nach den praktisch
vier Minuten Dauerüberzahl nervös - und das nutzte Pascal Schlevoigt eiskalt aus: aus der Drehung schoss der Deutsche in der 9. Minute fast vor der Mittellinie flach auf das norwegische Tor,
wo Mikael Simonsen allerdings auch eine entsprechend unglückliche Figur machte. Auch in der Folge stand die deutsche Defensive stark - was nicht gerade dazu beitrug, dass sich die Nervosität der Skandinavier legte. Deutschland hatte in diesem Drittel nicht nur eine gute Leistung gezeigt, sondern auch das nötige Glück auf seiner Seite:
Jonas Hoffmann legte 14 Sekunden vor der Pause in einem Konter auf die linke Seite, wo Schlevoigt zum zweiten Treffer für Deutschland einnetzte. Mit diesem Ergebnis ging es somit auch in die Pause.
Norwegen versuchte, druckvoll in das zweite Drittel zu starten und forderte Hallerstede auch gleich zu zwei starken Saves hinaus,
danach wurde Deutschland aber immer sicherer und war in dieser Phase - man höre und staune - einfach die bessere Mannschaft. Erik Schuschwary konnte diese Überlegenheit in der 26. Minute zum 3:0 für Deutschland nutzen, als Lukas Sigrist ihm eine Freischlagvariante
auflegte. Als Sebastian Lie auf der Strafbank sass, weil er Traulsen in die Bande genagelt hatte, nagelte Sascha Herlt in der 37. Minute zurück: gegen Ende der zwei Minuten knallte das Spielgerät nach einem Schuss im Stile eines "Blue-Liners" genau unter die Latte. Man musste
sich verwundert die Augen reiben, wenn man in der Drittelpause auf die Anzeigetafel schaute - dort stand tatsächlich ein 4:0 für die nominelle Gastmannschaft - und diese war bekanntlich das Team von Uwe Wolf.
Nachdem ein verzweifelter Time-Out in der Mitte des zweiten Drittels nur ein kurzes norwegisches Strohfeuer entfacht hatte, schien die Pausenansprache von
Andreas Hildremyr von einem ganz anderen Kaliber gewesen zu sein. Die ersten sieben, acht Minuten des Schlussdrittels fanden praktisch
ausschliesslich in der deutschen Hälfte statt, wo die deutsche Abwehr zwar weiterhin einen starken Kampf lieferte, aber nicht
gegen jeden norwegischen Versuch eine Antwort hatte: Mads Normann verkürzte nach dreissig Sekunden auf 4:1, Andreas Skriden zielte nach einem Normann-Freischlag in der 46. Minute genau und liess den Ball mit Innenpfosten-
Berührung im deutschen Tor einschlagen. In der 48. Minute musste die deutsche Bank so zum Time-Out greifen, es drohte doch noch schweres Ungemach - doch nicht nur bei den Goalies, auch bei der Time-Out-Ansprache schien das
FVD-Team an diesem Tag gleich um mehrere Klassen besser - in Folge war die Partie nämlich wieder durchaus ausgeglichen, so dass sich im sanften Schnee von Siedlec eine feurige Partie entwickelte, in der Norwegen viel versuchte, aber Deutschland
auch viel dagegensetzte. Erst knapp zwei Minuten vor Schluss gelang es Emil Kryzkawski mit einer sehenswerten Angriffsvariante, den Ball zum dritten Mal im deutschen Tor zu versenken - da die deutsche Verteidigung aber auch die letzten zwei Minuten gegen
sechs norwegische Feldspieler sicher im Griff hatte, hallte durch das Blechgebilde von Siedlec nach 60 Spielminuten der absolut verdiente
Siegesjubel der deutschen Mannschaft, die damit den Polish Cup mit einer Sensation beginnen konnte.
| Norwegen U19 | | Deutschland U19
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30 | Mikael Simonsen (TW) | 98 | Nils Hallerstede (TW)
| 35 | Markus Jelsnes (TW) | 16 | Gary Blume (TW)
| 2 | Robin Norstrom | 4 | Max Radtke (TW)
| 3 | Dennis Halvorsrod | 5 | Raven Hoffmann
| 4 | Fillip Halvorsrod | 7 | Jonas Hoffmann
| 6 | Sebastian Lie | 8 | Pascal Schlevoigt
| 7 | Christopher Vadla | 9 | Fynn Traulsen
| 11 | Julian Justice Agyemang | 10 | Philipp Schramm
| 12 | Mads Normann | 11 | Steffen Horn
| 14 | Jonas Bjerknes Sandberg | 13 | Felix Irrgang
| 15 | Ruben Johansen | 15 | Erik Schuschwary
| 16 | Michael Helgesen | 16 | Gary Blume
| 17 | Ola Olaussen | 17 | Lukas Sigrist
| 19 | Emil Kryzkawski | 19 | Flemmig Wenzel
| 26 | Andreas Skriden | 21 | Sascha Herlt
| 27 | Ole Martin Skau Jansson | 23 | Fabian Diaz
| 28 | Martin Bjerkelund | 24 | Till Geiler
| 33 | Henrik Fredriksen | 26 | Lukas Schönnagel
| 34 | Anders Flaglien | 27 | Stephen Aboagye
| | | 32 | Nicolas Kujat
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