Energy Olimpia Gdansk - UKS Absolwent Siedlec 10:4 (2:2, 4:1, 4:1)

Die erste Partie war gerade einmal 15 Stunden alt, da trafen die beiden Spitzenteams der polnischen Damenliga zum zweiten Mal aufeinander. Eine Revanche war wohl nach der Vorabendpartie nicht erwarten, zu eklatant war die Unterlegenheit der Gäste, die zudem noch ohne Trainer angereist waren - aber vielleicht konnte es ja gelingen, den grossen Favoriten etwas zu ärgern.
Ein Hauch von Ärger stellte sich gleich in den ersten Minuten ein, denn die Gäste agierten durchaus schwungvoll, auf keinen Fall so passiv wie am Vortag und begannen auch mit durchaus gefährlichen Szenen. Auf der anderen Seite zappelte aber der Ball nach gut zwei Minuten im Tornetz: Natalia Legowska legte auf Irena Mroch aus, die zwar aus bester Position an Agnieska Kedziora scheiterte, aber sich dafür auch noch einen Vorlagen-Punkt verdiente, da es Adrinna Kwiecinska im Nachgang besser machte und die Siedlecer Torfrau überwand. Siedlec war aber zunächst nur wenig geschockt und verdiente sich somit auch den Ausgleich in der 7. Minute: ein Ball von Karolina Dudkiewics hoppelte von aussen in den Slot, der Treffer von Natalia Orkisk hatte mehr die Qualität "reingehalten" statt "draufgehalten" - aber auch wer beim Reinhalten Treffer landet, kann sich des Ergebnisses erfreuen. Danzig tat sich schwer gegen die nun fast besser wirkenden Gäste, hatte aber einfach das komplettere Paket zu bieten und lancierte wieder Angriffe, nachdem die erste Welle der Gäste etwas verebbt war: in der 16. Minute legte Hanna Samson, die später auch als MVP ihres Teams gewählt wurde, vom liegen Flügel auf Mroch auf, die in dieser Szene bessere Torjägerqualitäten bewies. Allerdings ging es mit einem Remis in die Pause, für dieses sorgte erneut Orkisk, die allerdings von einem doppelten Abwehrfehler profitierte: erst schlug Julia Jurkowska über einen langen Ball, beim folgenden Konter wird es das Geheimnis von Kasia Tolysz bleiben, warum sie es nicht schaffte, den nicht allzu scharfen Querpass von Martyna Rzepa aus sehr schlechter Positon nicht einfach abfing und so den Ball vom langen Pfosten verhinderte.
Das zweite Drittel hatte am Vortag das Fundament zum Sieg gelegt - und auch an diesem Sonntagmorgen zog Energa dem Gegner nun davon: Den ersten Treffer markierte Jagoda Wieczorek nach gerade einmal 1:39 Minuten im zweiten Abschnitt, allerdings liess Elzbieta Kidon nur eine Minute später, erneut nach einem Querpass, den Ausgleich zum 3:3 folgen. Allerdings wurden letztlich die Hoffnungen der Gäste durch Legwoska zerstört, die schön von Mroch zentral geschickt wurde und noch schöner die gegnerische Schlussfrau aussteigen liess. In der 32. Minute folgte Danzigs Treffer Nummer 5, wieder war Legwoska ein Schlüssel zum Erfolg, da Kedziora ihren Schuss nach schönem Solo auf dem linken Flügel nicht kontrollieren konnte - letzte Zweifel, ob der Ball bereits die Linie überschritten hatte, beseitigte Mroch, der das Spielgerät nur noch in die verlassenen Tormaschen knallen musste und somit auch sich einen Scorerpunkt verdiente. In der Schlussminute wurde dann Samson schön per Querpass freigespielt und hatte keine Probleme, für den 6:3-Pausenstand zu sorgen.
Auch wenn der Abstand nun drei Tore betrug, begann der SChlussabschnitt erneut eher ausgeglichen. Marta Stachowiak staubte in der 46. Minute nach einem Orkisk-Schuss zum 6:4 ab und hätte mit etwas mehr Glück eine Minute später fast einen Strafschuss für ihre Mannschaft bejubelt können - die erneut erschreckend schlechten Schiedsrichter beliessen es aber bei einer Zeitstrafe gegen Mroch. Danzig überstand die Überzahl trotz ein paar guter gegnerischen Schüsse, aber auch einem schönen Legowska-Konter unbeschadet und forderte in Folge für sich absolut zurecht einen Penalty, als Marta Stachowiak mit viel zu hohem Stock klärte. Nicht einmal eine Minute später, die letzten zehn Spielminuten waren gerade angebrochen, besorgte Wieczorek mit einem Konter das 7:4 und damit die Vorentscheidung - was besonders bitter für die Gäste war, da der Gegenstoss mit einem hohen Stock von Jurkowska eingeleitet worden war. In der Schlussphase notierte ds Spielsekretariat dann noch drei weitere Treffer: Kwieczinska profitierte in der 57. Minute von einer kurzen Ablage von Mroch im Slot, vierzig Sekunden später folgte das 9:4 durch Weronika Noga nach einem dummen Abwehrfehler der Gäste. Dass die Partie letztlich mit 10:4 zwar vom ERgebnis standesgemäss, aber keineswegs spielverlaufsgerecht endete, dafür durfte sich Danzigs Kapitänin noch einmal in die Torschützenliste eintragen - mit etwas Glück hätte Siedlec in diesem Spiel fast mehr erreichen können - was allerdings dem Spielverlauf nach dann auch nicht verdient gewesen wäre. Für Danzig bleiben nach dem zweiten Januarwochenende zehn Siege in zehn Partien in der einzigen polnischen Spielklasse der Damen.


  Energa Olympia Danzig   UKS Absolwent Siedlec
36 Katarzyna Tolysz (TW) 1 Agnieszka Kedziora (TW)
5 Karolina Krawczyk 5 Marta Stachowiak
7 Karolina Herman 7 Paulina Kidon
10 Irena Mroch 8 Agnieszka Kozanecka
11 Maja Stenka 13 Agata Jankowska
12 Adrianna Kwiecinska 16 Karolina Dutkiewicz
13 Weronika Zabczyk 18 Magdalena Pruslik
16 Magda Laskowska 20 Joanna Pietrzynska
17 Anna Romanowska 21 Natazia Orkisz
18 Almena Stelmasievicz 22 Anna Pidecka
19 Marta Konsudvicz 55 Elzbieta Kidon
20 Jagoda Wieczorek 99 Martyna Rzepa
44 Weronika Noga    
51 Natalia Legowska    
55 Monika Kraus    
89 Hanna Samson    
91 Julia Jurkowska