Unihockey Mittelland - Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf 7:1 (2:0, 3:1, 2:0)

Drei deutsche Nationalspieler in einem Team - trotzdem war es mir immer sehr schwer gefallen, einen Termin für ein Spiel von Unihockey Mittelland, ehemals Stawi Olten zu finden. Der Aufstieg in die Nationalliga B war schon seit ein paar Wochen in trockenen Tüchern, so dass für Dominic und Manuel Mucha sowie Joel Gysin im letzten Heimspiel der Saison vor allem eine zünftige Aufstiegsparty gegen den sicher im Mittelfeld platzierten Gegner aus dem Kanton Zürich anstand.
Gerade mit der schwarz-rot-goldenen Brille musste man dann auch gleich von einem "Auftakt nach Mass" reden: Dominic Mucha nahm seinem Gegner auf Höhe der Mittellinie den Ball ab und schloss den Konter nach gerade einmal 18 Sekunden zum 1:0 für die Oltener ab. die Mittelländer waren einfach die bessere Mannschaft, standen defensiv sicher und wirkten in der Offensive viel häufiger gefährlich - so war es dann auch absolut verdient, dass Christoph Kasper nach knapp acht Minuten auf 2:0 erhöhte: Manuel Mucha hatte hinter dem gegnerischen Tor den Ball erobert und wollte an sich seinen Bruder zu dessen zweiten Tor bedienen - als dieser aber über den Ball semmelte stand Kasper hinter ihm genau richtig und liess Michael Luttinger im Gäste-Tor keine Chance. Danach fingen sich die Gäste zwar etwas, letztlich war der designierte NLB-Aufsteiger aber defensiv extrem kompakt und liess nur wenig gegnerische Torchancen zu. Zudem hatten die Gastgeber auch das Glück auf ihrer Seite: als Patrick Bosshard in der 15. Minute einen der wenigen Nürensdorfer Konter damit unterband, dass er sich geradezu in den Gegner warf und dann noch den Penaltypfiff damit quittierte, dass er den Ball aus dem Spielfeld drosch, war er mit nur zwei Strafminuten sehr gut bedient. Ivan Lochbuhler vergab den Strafschuss - bis auf zwei Verletzungen, von denen die von Kapitän Daniel Moser besonders schwer wog, war es aber eine vergebene Chance der Gäste und ein Überzahlspiel der Sorte "Anna Kournikova": nett anzuschauen, aber wenig entscheidende Durchschlagskraft. So blieb es beim 2:0 nach zwanzig Minuten - für gemessen an der Spielkontrolle der Gastgeber fast noch ein knappes Ergebnis.
Da Moser endgültig passen musste, fügte sich Gysin gleich doppelt ins Spiel ein: zum einen kam er mit der Kapitänsbinde zurück aus der Kabine, zum anderen trug er sich nach nur 1:39 Minuten im zweiten Drittel in den Spielbericht ein, als Luttinger seinen Schuss nicht richtig parieren konnte und somit als Abstaubervorlage für Philemon Plüss diente. Die Partie blieb nervös und so blieb wenige Minuten später auch Nicolas Husi nach einem Zweikampf hinter dem gegnerischen Tor liegen und musste das Spielfeld Richtung Kabine verlassen - hier und da waren während der gesamten Partie Worte und Gesten zu hören und zu sehen, bei denen man sich ein entschiedeneres Einschreiten der Unparteiischen herbeigesehnt hätte. Es gab aber auch noch Treffer der gewünschten Sorte: zunächst war Kasper im Angriffszentrum mutterseelenallein und traf in der 27. Minute zum 4:0, auf der anderen Seite schloss Reo Steffen eine gute Minute später einen Konter nicht ganz mit voller Ballkontrolle zum ersten Tor für die Gäste ab. Gerade in der Schlussphase des Drittels hatte dann auch Daniel Fluri im Tor der Mittelländer die eine oder andere Gelegenheit, sich bei gegnerischen Kontern auszuzeichnen, doch letztlich schwächten sich die Gäste selber, als zwei Minuten vor der Pause Samuel Eberle das Feld wegen wiederholter Vergehen verlassen musste - Manuel Mucha gönnte dem Missetäter aber in der Schlussminute des Drittels nicht die volle Bedenkpause, als er nach brüderlicher Vorlage zum 5:1-Pausenstand vollendete.
Die Partie war nun entschieden, letztlich war der Tabellenführer souverän und liess auch in den letzten zwanzig Minuten nicht mehr viel anbrennen. Dominic Mucha hatte noch etwas Freude am Toreschiessen und trug sich mit weiteren Treffern in der 48. Minute (PP) und in der 59. Minute zweimal in die Torschützenliste ein - das kleine Geschenk als bester Spieler seines Teams war ihm damit gewiss, seinen Teamkameraden die wohlverdiente Sommerpause und den Zuschauern die Vorfreude auf eine NLB-Saison am Verkehrsknotenpunkt der Schweiz.


  Unihockey Mittelland   Bassersdorf-Nürensdorf
35 Daniel Fluri (TW) 29 Michael Luttinger (TW)
83 Marc Schönbucher (TW) 3 Simon Schneider (TW)
4 Daniel Moser 5 Cedric Roos
7 Valtteri Suominen 8 Stefan Kurz
10 Roman Pass 14 Alain Favez
13 Philemon Plüss 17 Ivan Lochbuhler
15 Felix Grolimund 20 Antonio De Marchi
17 Patrick Bosshard 25 Nick Bregenzer
19 Manuel Mucha 26 Michael Loser
21 Dominic Mucha 50 Pirmin Kottmann
22 Marco Husi 68 David Lorenz
44 Christoph Kasper 76 Christian Maurer
55 Joel Gysin 77 Urs Brandenberger
71 Nicolas Husi 85 Reto Steffen
78 Philippe Blattner 87 Samuel Eberle
82 Patric Hüsler 91 Perit Aydemir
92 Raffael Schmid 94 Dominic Schneeberger
    96 Roger Ammann