Nur wenige Tage vor dem Euro Floorball Cup in Lettland trafen sich die beiden schweizer Vertreter in der Damen-Konkurrenz in der Churer Sporthalle Gewerbeschule: Piranha gegen Red Ants, einer der Klassiker im schweizer Floorball, stand am 2. Oktober 2010 auf dem Programm - eine sicher mit Spannung erwartete Partie. Welche Mannschaft würde das Visier wohl schon runterklappen, um den Gegner vor dem ersten Highlight der Saison zu beeindrucken? Oder würden die Trainer eher mit verdeckten Karten spielen?
Chur begann von Anfang an druckvoll und versuchte praktisch von der ersten Minute an, den Gegner in der eigenen Hälfte einzuschnüren. So fiel auch das erste Tor bereits in der 2. Minute: Corin Rüttimann bediente nach einem Angriff durch die Mitte Mirca Anderegg, die nach dem Querpass keine Probleme hatte, Jana Christianova zu überwinden. Doch die Red Ants schienen nur kurz danach mit einem Standard wieder in die Partie zurückzukommen: Andrea Hofstetter führte schon verdächtig schnell einen Freischlag aus mittiger Position aus, Natalie Stadelmann semmelte das Spielgerät in den Winkel. Lezttlich blieb die Partie aber optisch einseitig und es schien nur eine Frage der Zeit, bis die Bündnerinnen wieder die Führung erzielen würden. Ladina Sgier scheiterte noch am Lattenkreuz, der Ball sprang kurz vor der Torlinie auf, so dass einige Zuschauer in der 10. Minute bereits den Torschrei auf den Lippen hatten, in der 11. Minute hatte dann Christianova bei einem Knaller von Eija Passanen keine Abwerchance. Für den 3:1-Pausenstand sorgte Flurina Marti, die in der 16. Minute einen Schuss von Ramona Gabathuler abfälschte.
Zu Beginn des zweiten Drittels wirkte die Partie zunächst etwas ausgeglichener als im ersten Spielabschnitt. Trotzdem waren es die Churerinnen, die in der 27. Minute der rasanten Partie den nächsten Treffer erzielten: Anderegg bediente hinter der Grundlinie Seraina Ulber im Slot, die aus bester Position auf 4:1 erhöhte. Die Partie hatte zwar durchaus Emotionen, wie zum Beispiel in der 33. Minute, als Rüttimann und Sandra Dirksen leicht zusammengerieten - doch auch hier konnten die Gastgeber diese besser nutzen: Rüttimann bediente gleich im darauffolgenen Angriff Seraina Ulber, die für das 5:1 und damit auch den Stand nach vierzig Minuten sorgte.
Auch im dritten Drittel kann man dem Gast nicht vorwerfen, nicht bemüht gewesen zu sein - letztlich schienen die Waffen aber zu stumpf und selbst das Glück war den Winterthurerinnen an diesem Abend nicht hold, als ein Treffer von Andrea Hofstetter nicht anerkannt wurde. Trotzdem waren die nächsten drei folgenden Einträge im Spielberichtsbogen auf Seiten der roten Ameisen zu finden - allerdings waren dies allesamt Strafzeiten, die Sina Casutt (49.), Hofstetter (51.) und Daniela Stettler (53.) absitzen mussten - aus dieser fast pausenlosen Überzahl konnten die Gastgeberinnen allerdings kein zählbares Kapital schlagen. Den Schlusspunkt setzte letztlich Katrin Zwinggi, die nach einem Ballverlust der Ants in der eigenen Abwehr von Geraldine Rossier schön bedient wurde.
Die Churerinnen beeindruckten in dieser Partie auf ganzer Linie, während die Ants sich viele Gedanken machen müssen, wie man dieses Duell in der Folgewoche in Lettland sportlich ausgeglichener gestalten kann - gegen das Drei-Reihen-Power-Floorball der Bündnerinnen sah die Mannschaft von Rolf Kern zu blass aus, als dass man allzu große Hoffnungen schüren könnte.

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