Schweiz - Tschechien 4:3 (0:1, 1:0, 3:2) - Shoot-Out 0:1

Nachdem die U19-Mädchen kurz zuvor gegen Tschechien doch zu deutlich unter die Räder gekommen waren, durften nun auch die schweizer Damen gegen Deutschlands Nachbarland ran, um nach einem guten Turnier - sieht man einmal vom dritten Drittel gegen Schweden ab - noch ein versöhnliches Ende zu feiern. Auch für Tschechien galt es, nach achtbaren Leistungen ein sportliches Ausrufezeichen zu setzen.
Die Schweiz begann stark, schon nach 15 Sekunden musste Jana Christianova das erste Mal ihr ganzes Können zeigen - erst nach ein paar Minuten kam ihre Mannschaft auch besser ins Spiel und zu ersten vorsichtigen Gelegenheiten, Helen Bircher aufzuwecken. Aus der ersten guten Chance resultierte gleich ein Strafschuss: Marion Rittmeyer attackierte die konternde Hanna Lackova am linken Pfosten zu heftig, so dass die Schiedsrichter die Arme über dem Kopf kreuzten - eine Gelegenheit, die sich die souveräne Dominika Steglova nicht nehmen liess (7.). Kurz nach diesem Tor verflachte das Drittel allerdings zusehens, so dass die Partie in die erste Pause plätscherte - übrigens mit Iveta Hyrslova auf der Strafbank - sie musste eine halbe Minute vor dem ersten Pausensnack nach einem Stockschlag ein Besuch beim Schiedsgericht absolvieren.
Die Unterzahl überstand Tschechien zwar ohne grössere Probleme, kaum waren die Damen von Marketa Steglova wieder komplett, leistete sich Denisa Billa einen kleinen Aussetzer, den die freistehende Michelle Wiki sofort zum Ausgleich zu nutzen wusste (22.). Die Partie blieb recht ausgeglichen, bis plötzlich in der 27. Minute das Spielsekretariat in Aufregung geriet. Dass die tschechische Kapitänin gerufen wurde und dabei mit dem Spielbericht gewedelt wurde, hiess nichts Gutes - es war soeben aufgefallen, dass Nikola Cerna auf dem Bogen fehlte und Tschechien somit nicht nur diese als Spielerin verlor, sondern auch noch die notwendige Matchstrafe 1 der Sorte "ganz, ganz dämlich" kassierte. Die schweizer Überzahl blieb aber blass - Christianova musste nur in wenigen Situationen ihr Können voll ausschöpfen - unter dem Strich hätte sich der schweizer Fan hier mehr Kreativität und Durchsetzungskraft von seinem Team gewünscht. Allerdings sorgte diese Strafe ganz klar dafür, dass die Tschechinnen die Linie verloren und die Schweiz nun bis zur Pause das absolut dominierende Element auf dem Spielfeld waren - dass dabei allerdings kein weiterer Treffer zustande kam, war einfach zu wenig.
So gingen die Teams mit einer völlig offenen Ausgangssituation in das dritte Drittel - und Adela Bocanova, die am linken Pfosten nach einem schönen Konter von Magdalena Kotikova auf dem rechten Angriffsflügel lauerte, stellte in der 44. Minute mit dem tschechischen Führungstreffer den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Es wäre einfach zu unverdient gewesen, hätte die Schweiz nach diesem zweiten Drittel die Partie noch abgeben müssen - das dachte sich wohl auch Mirca Anderegg, die in der 46. Minute mit einem Querpass in den Slot schön Natalie Stadelmann zum erneuten Ausgleich bediente. In der 50. und 51. Minute folgte dann die Vorentscheidung: erst traf die freistehende Nina Bärtschi, dann lümmelte Priska von Rickenbach das Spielgerät nach einem Gewühl über die Torlinie.


  Schweiz   Tschechien
28 Helen Bircher (TW) 37 Jana Christianova (TW)
1 Heidi Jud (TW) 33 Lenka Kubickova (TW)
4 Margit Scheidegger 4 Zuzana Macurova
5 Marion Rittmeyer 7 Andrea Pustuskova
6 Michelle Wiki 8 Hanka Lackova
7 Sabrina Arpagaus 9 Tamara Hasova
8 Priska von Rickenbach 12 Hanka Konickova
9 Julia Suter 14 Denisa Billa
10 Ramona Gabathuler 15 Magdalena Kotikova
11 Nina Bärtschi 18 Kamila Bocanova
12 Tanja Stella 20 Iveta Hyrslova
13 Andrea Hofstetter 21 Magdalena Cepec Zizkova
14 Mirca Anderegg 22 Lucie Szotkowska
15 Violetta Vögeli 23 Adela Bocanova
18 Natalie Stadelmann 24 Jana Vojackova
21 Corin Rüttimann 26 Eliska Krypnova
23 Christine Zimmermann 27 Dominika Steglova
24 Flurina Marti 28 Tereza Urbankova
26 Alexandra Frick 29 Kristyna Jilkova
27 Simone Berner 31 Nikola Cerna