SSF Dragons Bonn - Westfälischer FC 16:6 (2:1, 7:2, 7:3)

Der WFC zu Gast in Bonn - was vor einigen Jahren noch DAS NRW-Derby in der 2. Bundesliga gewesen wäre, verkam am 7. Oktober 2012 schon vor dem Spiel eher zu einem unter vielen nordrhein-westfälischen Vergleichen - zu erfolgreich wird inzwischen im bevölkerungsreichen Bundesland auch in der Leistungsspitze der Lochball-Sport betrieben. Bonn ging als Meisterschaftsfavorit in die Partie und sollte deswegen auch den heimischen Drachen zum Sieg führen wollen, der WFC, unter anderem auf der Torwartposition dezimiert, musste sich mit der Außenseiterrolle begnügen.
Den besseren Start erwischte der SSF: nach nur 2:59 Minuten zappelte der Ball das erste mal im Tor von Kevin Fries - Günter Wyznjak hatte einen hohen Ball von Niklas Bröker über die Linie gedrückt. Doch kurz nachdem die letzten Worte des Hallensprechers noch durch die Halle schallten, musste auch Marian Hentschel den Ball aus dem Tornetz fischen - Andre Kiethe stand zu sträflich frei und traf zum Ausgleich. Danach wurde es in der Torewertung ruhig - Bonn war zwar feldüberlegen, wirkte aber auch zu wenig gradlinig - eine Disziplin, in der der WFC geradezu vorbildmäßig agierte und gerade in den ersten Minuten gefährliche Angiffe lancierte. Die erneute Führung schafften dann aber die Routiniers aus der Bundesstadt: Lukas Lüke lag nach einem Zusammenprall mit Juris Krastins praktisch noch in der Seitenbande, als er sich aufraffte und bei einem Konter der Bonner den Querpass auf Jonas Bröker schlug - dieser nutzte die Chance souverän zum 2:1 (12.). Wenig souverän die Antwort von Florian Kuhn: der Münsteraner kassierte für seine Überreaktion eine persönliche Strafe - das Gegentor und die folgende Überzahl gab Bonn, auch wenn sie nicht erfolgreich waren, doch nun deutlich Schwung ins Spiel.
Das zweite Drittel begann hingegen in den ersten Minuten sehr zerfahren und wenig strategisch. Letztlich musste eine Einzelleistung zum Erfolg führen - Dennis Schiffer setzte sich schön durch und erhöhte auf 3:1 (26.), Antti Wolk traf zwei Minuten später zum 4:1 in einer Phase, wo der Druck auf den WFC immer stärker wurde. Letztlich hatten die Gäste nun wenig vom Spiel - der zweite Pausenstand von 9:3 sprach da schon Bände. Allerdings setzte Münster auch durchaus Akzente - vor allem Krastins verdiente sich beim neutralen Zuschauer den einen oder anderen Szenenapplaus. Vor allem sein Rückhand-Volleyschuss zum zwischenzeitlichen 4:2 in der 29. Minute verdiente Bestnoten - der lettische Stürmer trug sich mit einem Drehschuss in der 35. Minute erneut in die Torschützenliste ein. Dass er leider nicht nur positiv in Erinnerung blieb, verdiente er sich in der Schlussminute des Drittels - die Art und Weise, wie er seinen Gegenspieler ohne jedwede Ballnähe über die Bande beförderte, war eine deutliche Matchstrafe, die allerdings von den Schiedsrichtern nicht geahndet wurde.
Gerade zu Beginn des Schlussdrittels machte es dann der WFC Bonn zu einfach, traf zwar selber durch Peter Storms, musste aber auch aufgrund fehlender defensiver Konsequenz hier vier Gegentreffer hinnehmen. Das Spiel war gelaufen, in der Schlussphase fielen noch weitere Tore auf beiden Seiten, so dass letzlich nach einem physischen, einsetigen Spiel ein 16:6 auf der Anzeigetafel stand. Leider darf auch auf der Gegenseite eine unschöne Szene nicht unerwähnt bleiben - nach einem Foul von Andre Kiethe, der dafür zurecht auf die Strafbank musste, gab Max Pletziger dem fehlbaren Gegenspieler einen Schubser von hinten mit (57.) - auch hier hätte nur der totalen Ausschluss des Spielers die richtige Konsequenz sein müssen. So blieben zwei ungeahndete rote Karten und ein allgemein sehr nickliches Spiel im Gedächtnis, bei dem der WFC gegen Ende einfach zu kraftlos wirkte, um an die Leistungen der ersten 25 Minuten anzuknüpfen.


  SSF Dragons Bonn   Westfälischer Floorballclub
22 Marian Hentschel (TW) 35 Kevin Fries (TW)
1 Tom Kollmar (TW) 3 Marcel Emmerich
31 Rico Mozzolini (TW) 6 Michael Grevenstette
5 Lutz Ackermann 7 Andre Kiethe
6 Jonas Bröker 8 Nadine Kraus
8 Patrick Lamers 10 Florian Kuhn
9 Niklas Bröker 14 Peter Storms
11 Simon Kandziora 16 Christian Matuszak
12 Mario Mittelmüller 17 Sebastian Lütke-Wenning
13 Eugen Friesen 18 Philipp Mertens
15 Lukas Lüke 19 Juris Krastins
17 Jan Steinkamp    
18 Max Pletziger    
19 Antti Wolk    
20 Günter Wyznjak    
21 Dennis Schiffer    
25 Mathis Janesch