Burgdorf Wizards gegen die Floorball Riders - die Partie am 6. Oktober 2012 versprach durchaus reizvoll zu werden, stand doch letztlich ein Verfolgerduell im erweiterten Dunstkreis der Playoff-Plätze auf dem Programm.
Für Burgdorf begann die Partie allerdings fernab von dem, was man einen "Auftakt nach Wunsch" nennen möchte: dass man wegen eines Badminton-Turniers in die ungeliebte alte Sporthalle Schützenmatt ausweichen musste, hatte man wahrscheinlich gerade verdaut (inklusive der damit verbundenen tontechnischen Schwierigkeiten), als es fernab der sportlich-organisatorischen Plans weiterging: nach 29 Sekunden brachte Desiree Holdener die Riders in Führung - und als nach genau zwei Spielminuten die Pausensirene zum ersten Mal ertönte, spielte auch noch der Technikgott gegen die Gastgeber - dies wäre vielleicht nicht so erwähnenswert, wenn nach zwei weiteren Minuten die Anzeigentafel erneut meinte, zum Pausentee zu rufen - nach langer Bastelei entschied man sich notgedrungen dafür, auf Stoppuhren zurückzugreifen - so hatte die an sich für dieses Spiel nicht eingeplante Nicole Vertesi doch noch einen Einsatz und durfte als Zeitnehmer-Beobachter ihres Teams eine eher ungewohnte Rolle einnehmen. Diese Peinlichkeit trug nicht gerade zum Spielfluss bei - die nächsten Mnuten passierte nicht viel Berichtenswertes, doch dann trafen die Riders mit einem überraschenden Doppelschlag mitten ins Herz der Wizards: Jenni Timonen traf in der 10. Minute zum 0:2, nur vierzig Sekunden später trug sich auch Franziska Röder völlig frei im Slot in die Torschützenliste ein. Nun konnte Burgdorf aber doch auf eine gewisse Weise beeindrucken - die Gastgeberinnen gaben nicht auf und kamen so auch zu nicht ganz undervdienten Treffern: bei einem abgeblockten Schuss in der 14. Minute schaltete Franziska Röder am schnellsten und schob an den langen Pfosten ein, während in der 17. Minute Ela Piotrowksa einen schönen Querpass von Sarah Cattaneo in Überzahl direkt zum Anschlusstreffer nutzte. So endete das Drittel aus Sicht der Gastgeberinnen doch noch versöhnlich - der Eintore-Rückstand erlaubte durchaus realistische Comeback-Chancen.
Auch im zweiten Drittel begannen die Gäste mit einem frühen Tor: Narelle Kihm nahm eine Timonen-Vorlage auf halbrechter Position direkt und überwand so Pierina Beroggi, die in mancher Situation etwas glücklos wirkte. Doch die Antwort der Gastgeberinnen ließ nur eine gute Minute warten: nachdem Maria Rasmussen für einen Stockschlag auf die Strafbank musste, bejubelte Diana Isjomina in Überzahl den erneuten Anschlusstreffer (24.). Mit dem Ausgleich für Burgdorf, erneut erzielt von Piotrowska, war die Partie wieder völlig offen - leider ging das auch zu Lasten des Spielniveaus, das Match war in Folge doch eher hektisch.
Mit zwei Reihen gingen beide Teams in das Schlussdrittel, dabei wurde Vertesi von ihrer Zeitnahmeposition erlöst und rückte wieder auf den rechten Flügel neben Rahel Kaltenrieder und Sarah Cattaneo. Die ersten Minuten verliefen hier eher ereignisarm, doch in der 48. Minute war es dann die australische Nationalspielerin Kihm, die ihre Riders auf die Sieger(innen)straße brachte: Lena Cina hatte in der eigenen Hälfte ein umstrittenes, aber auch eher dummes Handspiel begangen, den Freischlag verwandelte die Ehefrau von Trainer Jürg sicher. Eine weitere Unterzahl (Ausschluss Lackova) überstand Burgdorf zwar unbeschadet, doch als die Riders in der 54. und 55. Minute innerhalb von 29 Sekunden zweimal durch Timonen und Holdener nachlegten, war das Spiel letztlich entschieden - auch ein Time-Out brachte keine Ruhe mehr in das Spiel der Gäste, die in der Folge noch zwei Treffer durch Pascale Pfister (58.) und Timonen (60.) erzielten - der zweite Treffer von Diana Isjomina in der letzten halben Minute des Spiels war hier nur noch bittere Ergebniskosmetik.

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