Caperiotäby FC - Jönköpings IK 5:6 (1:0, 2:2, 2:4)

Nach der Herren-Partie von Karlstad stand am 5. Januar 2012 mit Jönköping ein weiteres Team aus den alleruntersten Tabellenregionen auf dem Floorball-Speiseplan. An sich war nicht allzu viel Spannung vorprogrammiert, gegen die favorisierten Gastgeber von Caperiotäby, die zwar bis dato in der Saison nicht geglänzt hatten, aber immerhin um die Playoff-Plätze spielen, war eine Überraschung nur schwer vorstellbar.
Nach nicht einmal zwei Minuten hatte die Partie schon ihr erstes Highlight, als Glenn Boström und Sven Hammerin nach einem unterbundenen Konter auf Strafschuss entscheiden mussten - Niclas Eriksson ließ sich diese Chance für die Gastgeber nicht nehmen und brachte sein Team in Führung. In Folge drückte Täby auf das Jönköpinger Tor, während Daniel Ramsin sich langweilte - erst gegen Mitte des Drittels wurde der Gast langsam frecher und kam zu ersten Chancen. Je länger das Drittel dauerte, desto gefährlicher wurden die Gäste - so war es vielleicht kein falscher Eindruck, dass in den letzten Minuten des Drittels der Favorit froh war, erstmal die Führung in die Pause zu bringen, um dann im zweiten Abschnitt wieder durchzustarten.
Das Durchstarten war dann letztlich auch von der Abwehr der Gäste begünstigt, denn Patrick Hagberg traf in der 22. Minute dadurch zum 2:0, dass er hinter dem Tor statt dem gewollten Pass einen Verteidiger so anschoss, dass Nicklas Sörling keine Chance mehr hatte zu reagieren. Letztlich entsprach dieser Score aber nicht dem Spielverlauf, die Gäste spielten engagiert und wirkten keineswegs so wie Karlstad am Tag zuvor, die irgendwann zu resignieren schienen. Johan Andersons Anschlusstreffer in der 26. Minute war deswegen durchaus verdient und auch mit dem schönen Tor von Gustaf Ihrman, der in der 30. Minute mit einem Konter ausglich, konnte man sympatisieren. Die Gastgeber wirkten zwar nicht besser, aber mit mehr Potential gesegnet - Hagberg legte schließlich in der 32. Minute zur erneuten Führung von Caperiotäby nach, mit diesem Ergebnis ging es in die zweite Pause.
Einen Leckerbissen für die Regeltechniker gab es dann in der 45. Minute: erst unterband Caperiotäby einen Konter mit einem Stockschlag - weil sie dann aber die Szene immer noch nicht wirklich bereinigt hatten, landete der Jönköpinger Stürmer auch noch per Körperkontakt am Torgehäuse - es gab also nicht nur Strafschlag, sondern gleich zwei Strafzeiten gegen die Gastgeber - und da Niclas Eriksson lieber diskutierte, als den Schuldigen des zweiten Vergehens zu nennen, durfte er diese Bürde des Lochball-Regelwerks gleich mit ausbaden und sich, ohne gefoult zu haben, auf die Stühle vor dem Spielsekretariat begeben - hier sei gesagt, wie wundervoll diese Regel doch in solchen Situationen ist. Den Strafschluss konnte Johan Andersson zwar nicht verwandeln, das brauchte er aber auch nicht, da Jönköping in Gustaf Ihrman ihren Meister für das nun folgende Powerplay hatte: im ersten Versuch scheiterte der Stürmer zwar noch am Pfosten, bei zwei weiteren Versuchen während der Überzahl (46./47.) traf er dann aber, so dass Jönköping plötzlich mit 4:3 in Führung lag. Es brauchte eine gewisse Zeit, bis sich die Täbyer von diesem Schock erholt hatten - doch sie schienen den Betriebsunfall ausgemerzt zu baen, als zunächst Oscar Kandell in der 53. Minute traf und dann Pierre Ahlberg in der 55. Minute aus spitzem Winkel die 5:4-Führung erzielte. Doch Jönköping begeisterte und spielte keineswegs wie ein sicheres Abstiegsrunden-Team: eine Minute später forderte ließ Jimmy Lindstrand Daniel Ramsin, der im Angriff zuvor noch eine Glanzparade gezeigt hatte, keine Chance und glich aus. Dass vierzig Sekunden später sogar noch die Führung der Gäste folgte, war einfach auch etwas dumm von Caperiotäby - resultierte doch der Konter, den Ihrman zum 5:6 abschloss, aus einem Freischlag der Gastgeber im Mittelfeld. Jönköping kämpfte nun bis zum Umfallen und verdiente letztlich den Sieg in der Ferne, der gleichzeitig dazu führte, dass die Gäste den letzten Tabellenplatz der SSL verließen.


  Caperiotäby FC   Jönköpings IK
1 Daniel Ramsin (TW) 35 Nicklas Sörling (TW)
72 Niklas Ulf Finnermark (TW) 1 Christoffer Lindahl (TW)
2 Jens Bjerregaard 2 Gustaf Ihrman
6 Pierre Ahlberg 6 Andreas Berglund
7 Jakob Dahlen 7 Adam Brobakken
9 Johan Rynberg 8 Christan Persson
10 Patrik Hagberg 12 Jimmy Lindstrand
13 Andreas Westerlund 13 Martin Ojaniemi
18 Tobias Stensiö 15 Emil Skog
19 Andreas Ackevi 18 Johan Anderson
50 Simon Sandberg 21 Mikael Anderson
61 Niclas Eriksson 25 Robin Ödeen
69 Oscar Norrman 30 Martin Hovlund
87 Oscar Kandell 46 Rikard Alexandersson
    77 Andreas Nordh
    79 Johan Nygardh
    85 Andreas Livh
    87 Fredrik Glans
    89 Simon Lindroos
    93 Martin Källberg