Täby IS IBK - IBF Falun 6:7 (2:2, 0:1, 4:4)

Nachdem Fredrik Holtz' Partie von Sonntagabend auf Montag gelegt wurde, musste die Damen-Partie Täby IS gegen Falun am 5. Januar 2012 als Ersatz herhalten - eine durchaus nicht nur von der Tabellensituation, sondern auch aus deutsch-schweizer Perspektive interessante Partie: sportlich, weil Täby ganz zaghaft an den unteren Playoffplätzen anklopfte und mit einem Sieg gegen Falun wieder den Anschluss an diese hätte herstellen könnten, und heimatlich, weil die Gastgeberinnen in blau mit Geraldine Rossier immerhin auch auf schweizer Offensivkräfte vertrauten.
Nach knapp sechs Minuten durfte die ehemalige Churerin auch zum ersten Mal zum Abklatschen mit ihren Teamkolleginnen - vor allem mit Erika Palmeby, die sich schön von der linken Seite vor das Tor von Live Forsmark durchgetankt hatte. Die Freude währte aber nicht allzu lange - Falun brauchte nicht nur eine knappe Minute um mit einem nur kurz abgelegten und dann sofort verwandelten Einschlag von der Mittellinie auszugleichen, in der neunten Minute fiel sogar die erstmalige Führung für die Gäste - dabei hatte Magda Hjerpe überhaupt keine Probleme, den Treffer zu erzielen, lief sie doch gemeinsam mit Linette Kouru allein auf die chancenlose Sara Hansen zu und profitierte davon, dass ihre Teamkameradin den Ball kameradschaftlich ablegte. Eine kritische Szene führte dann zum Ausgleich: Emma Asplund schoss von der Mittellinie, Sara Attermo rasselte mit Forsmark zusammen und der Ball trudelte ins Tor. Sandra Andersson und Therese Jensen, die die Partie charmant leiteten und zumindest perspektivische Hoffnungen aufkommen ließen, in ein paar Jahren wieder ein schwedisches Top-Schiedsrichterinnenpaar a la Caroline Gestrup/Jennie Fahlberg zu stellen, entschieden hier darauf, dass zumindest kein Foul der Stürmerin vorlag - aus meiner Perspektive wohl eine vertretbare Entscheidung. Rossier durfte sich auch noch im ersten Drittel im Spielberichtsbogen verewigen - allerdings klöppte sie lediglich als letzte Spielerin einer ganzen Staffette von Stockvergehen ihrer Gegnerin auf den Schläger und durfte deswegen die SÜnden ihrer Kolleginnen mit ausbaden (17.) - am letztlich ausgeglichenen Pausenstand änderte diese Überzahl für die Gäste allerdings nichts.
Falun begann druckvoll und vielversprechend im zweiten Drittel - so war es auch durchaus verdient, dass Johanna Holmbom in der 25. Minute nach einem Ausschluss von Sofie Eklöw in Überzahl traf. Danach verflachte die Partie aber zusehens, die Teams egalisierten sich - oder hoben ihre Kräfte für das Schlussdrittel auf, was nun deutlich mehr zu bieten hatte: in der 44. Minute bedankte sich Sara Attermo bei Ingela Hansson, die den Ball als letzte Verteidigerin mustergültig der Gegnerin in die Kelle spielte. Auch die erneute Führung der Gäste, bei der Therese Strömberg in der 46. Minute am schnellsten reagierte und abstaubte, konnte Täby in Person von Clara Waller nun 19 Sekunden später parieren. In der Folge hatten die Gastgeberinnen dann aber etwas Pech: die Strafe gegen Amelie Westen, die ihre Gegnerin leicht in die Bande stieß, wirkte überzogen, als dann aber Erika Andersson aus kurzer Distanz den Ball über die Linie drückte (50.), war bereits eine weitere, absolut richtige Strafe gegen die ermahnte Attermo angezeigt, so dass die Überzahl nach dem Tor weiterlief und Holmbom in derselben Spielminute noch um ein weiteres Tor auf 4:6 erhöhte. Manchmal sind es eben dann auch die kleinen Coaching-Eingriffe, die ein Spiel (vielleicht *g*) beeinflussen: Frida Lindgren bekam von ihrem Coach einen aufmunternden Klaps, als sie beim Wechsel das Feld betrat - und die Stürmerin dankte es, als sie den Ball mit dem ersten Kontakt gleich zum 4:7 über die Linie beförderte (55.). Man kann Täby nicht vorwerfen, nicht wirklich alles in dieser Partie zu versucht zu haben - und so spielten die Stockholmer Vorstädterinnen schon fünf Minuten vor Spielende mit sechs Feldspielerinnen. Was gerade zu Beginn etwas wacklig wirkte, klappte in der 57. Minute umso besser: innerhalb von 20 Sekunden, zusätzlich getrennt durch einen Time-Out der Gäste, brachte Linnea Almgren ihr Team mit zwei Toren wieder ins Geschäft. Nun stand es nur noch 6:7 und die letzten Minuten blieben dramatisch - auch weil Falun gerade bei der Aufgabe, den Ball einfach ins leere Netz zu schieben, teilweise völlig versagte. Den "Idiotenpokal" holte sich dabei Frida Lingren ab, die kurz vor dem Tor einen Schuss, der wahrscheinlich alleine getroffen hätte, unbedingt noch abfälschen wollte - und das so ungeschickt tat, dass der Ball am langen Pfosten vorbeitrudelte. Letztlich blieb es beim Ergebnis von 6:7, bei dem Falun mit einem sehr blauen Auge davonkam. Für Täby wird es nun umso schwerer, sich für die Playoff-Runden zu qualifizieren.


  Täby IS IBK   IBF Falun
30 Sara Hansen (TW) 73 Live Forsmark (TW)
44 Hanna Hanve (TW) 11 Eeva-Stiina Laurila (TW)
3 Sara Attermo 3 Hanna Lindgren
7 Ellen Sjöström 5 Elin Björkman
12 Clara Waller 6 Johanna Holmbom
13 Emma Asplund 7 Kajsa Larsson
14 Matilda Hardmeier 9 Linette Kouru
16 Jocfin Lundgren 10 Erika Andersson
18 Erika Palmeby 20 Frida Lindgren
19 Lina Örkner 22 Frida Eriksson
21 Emma Rothoff 23 Melinda Folmerz
22 Sofie Eklöw 28 Petra Hansson
23 Annelie Westen 51 Therese Strömberg
24 Linnea Almgren 55 Tone Einstulen
88 Geraldine Rossier 77 Magda Hjerpe
    91 Ingela Hansson