MUKS Zielonka - Szarotka Nowy Targ 7:6 (1:2, 1:2, 4:2, 0:0) - Shootout: 2:1

Der Höhepunkt zum Schluss? Auf das Match zwischen Zielonka, dem östlichen Vorort von Warschau, und Szarotka Nowy Targ freuten sich die polnischen Fans schon den ganzen Tag, es wurde als ein potentielles Floorball-Fest eingestuft. Zwei große Mannschaften - lediglich auf einer Position war nur ein Team aus der zweiten polnischen Garde dabei: mit Krzysztof Mielewczyk und Marcin Rozmiarek nominierte der polnische Verband ein international noch eher unbekanntes Schiedsrichter-Paar - auch weil Bartosz Burek in der Organisation des Events eingebunden war.
Im Fokus der Zuschauer waren in den ersten Minuten die Ball- und Bandenhelfer, die doch letztlich nicht mehr damit nachkamen, die Spielfeldumrandung wieder an den angestammten Platz zu bringen - zu häufig wurde doch in dieser Phase der Partie der gegnerische Spieler in der Hoffnung über die Bande geschickt, dass dies schonmal für einen gewissen Grundrespekt sorgen würde. So war es wenig verwunderlich, dass schon bald die ersten Strafzeiten ausgesprochen wurden - doch während eine erste Unterzahl nach Ausschluss von Szarotkas Michal Dziurdzik (5.) folgenlos blieb, schlug Andrzej Krynski mit dem ersten Tor der Partie in der 8. Minute aus der erneuten Unterzahl des nominellen Gastes (Artur Kasperek, 7.) Kapital. Mit dem Treffer flachte die Kampf-Komponente des Spiels wenigstens etwas ab, die Eltern konnten ihr Kinder wieder in die Arena bringen und die Gladitoren aus dem Süden Polens schlugen in der Schlussphase des ersten Drittels zurück: praktisch im Gegenzug des eigentlich sicher gegblaubten zweiten Tores für Zielonka schloss Kacper Luberda in der 17. Minute zum Ausgleich ab - nur eine gute Minute später war es Kasperek, der Nowy Targ das erste Mal in Führung bringen konnte.
Das zweite Drittel begann mit einem Gerangel von Spyra und Andrzej Krynski, die dafür in der 24. Minute beide auf die Strafbank mussten - hier war es Noway Targ und Lukas Chlebda, der den zusätzlichen Platz auf dem Spielfeld zu einem Konter in der 25. Minute und dem damit verbundenen 1:3 nutzte. Nowy Targ wirkte nun einfach bissiger und konnte in der 36. Minute durch Dziurdziks 1:4 einen weiteren Nadelstich setzen - sicherlich war es ein wichtiges Tor für Zielonka, dass Krynski mit seinem zweiten Treffer anderthalb Minuten vor der Pause den Abstand wieder etwas verkürzen konnte.
Im Schlussdrittel schien dann Nowy Targ unaufhaltsam auf der Siegerstraße: Damiam Tomczuk musste in der 48. Minute auf die Strafbank, erneut traf Kasperek (49.) - und auch wenn Zielonka durch Michal Sienko in der 49. Minute selber in Überzahl wieder auf 3:6 verkürzte, folgte postwendend in der 50. Minute der Treffer von Kacper Luberda, der den alten Abstand herstellte. Eigentlich konnte der Sekt schon langsam im Mannschaftsbus gekühlt werden, doch Nowy Targ bettelte sich in die Verlängerung: nach einem dummen Foul an der Bande ging Luberda in der 53. Minute auf die Strafbank, Chlebda folgte eine gute halbe Minute später, als er den Ball ohne Stock klärte. Diese doppelte Überzahl nutzte Zielonka zu zwei Toren und war wieder im Spiel: Michal Sienko traf im Nachschuss, nachdem sein Bruder Maceij zunächst den Abschluss versuchte (54.), Mateusz Antoniak stach den Ball eine halbe Minute danach irgendwie am kurzen Pfosten über die Torlinie. Nowy Targ hatte Chancen, vor allem als Mariusz Zadroga in der 56. Minute auf die Strafbank musste - doch nun blieb die Überzahl folgenlos. Wie Adrian Rudnik dann in der 59. Minute den Ausgleich schaffte, war auch egal. Zielonka hatte mit einer beherzten Schlussphase die Verlängerung erzwungen, in der beide Teams gute Chancen hatten, letztlich Kacperek in der Schlussphase dann noch auf die Strafbank musste, aber Nowy Targ eine beherzte Box spielte.
Das Penaltyschießen war nun zweifelsfrei eines der dramatischsten Momente, die ich im Floorball erlebt habe: Zielonka legte vor, traf im zweiten Versuch durch Antoniak und zog damit mit Szarotka, deren erster Schütze Kasperek traf, gleich. Danahc gab es keine Tore bis zum vierten Versuch von Nowy Targ, als Dziurdzik zwar traf, aber den Ball dabei wohl zurückzog. Es wurde dramatisch - denn während Zielonka auch im fünften Versuch nicht traf (Krynski), wurde auch der fünfte Versuch von Nowy Targ, übrigens auch völlig korrekt, abgepfiffen. So durfte Krynski wieder ran, traf im sechsten Versuch für Zielonka, so dass Kasperek nun treffen musste. Vorher ging aber Szarotkas Goalie Wojeciech Batkiewicz in die Dusche, er war - bereits ermahnt - war außer sich, weil er seinerseits diesen Treffer für inkorrekt erachtet hatte. Kasperek lief nun erstmal an, aber deutlich vor dem Torraum ertönte dann aber der Pfiff der Schiedsrichter - erst machte sich Verwunderung breit, aber nach Zuschauer-Aussagen schaffte Nowy Targ tatsächlich das Kunststück, auch beim Anlauf dieses Versuches weit vor der "kritischen Zone" den Ball zurückzuziehen. Den Fehler suchten die Spieler natürlich bei den Unparteiischen, die in Folge föllig überforderte zwei weitere Matchstrafen gegen Kamil Barszczewski und Lukasz Slusarek verteilten und damit einen wenig glanzvollen Schlusspunkt unter diesen Floorball-Abend setzten.


  MUKS Zielonka   Szarotka Nowy Targ
91 Maciej Bogdanski (TW) 1 Wojciech Batkiewicz (TW)
1 Bartlomiej Wojcik (TW) 28 Hubert Tylecki
2 Damian Tomczuk 4 Kacper Luberda
4 Mateusz Kowalski 5 Aleksander Hamrol
5 Pawel Krynski 6 Tomasz Rys
8 Sebastian Kostecki 7 Bartlomiej Kowalczuk
10 Andrzej Krynski 8 Leslaw Ossowski
11 Michal Sienko 9 Krzysztof Spyra
12 Blazej Matejek 10 Sebastian Kwak
13 Michal Lubanski 11 Piotr Ligas
15 Mateusz Antoniak 12 Grzegorz Panek
16 Mariusz Zadroga 13 Bartlomiej Augustyn
17 Maciej Sienko 14 Artur Kasperek
18 Adrian Rudnik 17 Kamil Barszczewski
19 Jakub Strzala 18 Szymon Jachymiak
20 Michal Skalski 23 Bartlomiej Lesniak
21 Jakub Ryzewski 25 Lukasz Chlebda
24 Pawel Konieczka 29 Michal Dziurdzik
35 Rafal Deska 31 Lukasz Slusarek