Ausverkauftes Haus, ein interessantes Duell mit dem Liga-Primus Wiler-Ersigen und dem Herausforderer Alligator Malans - alles war angerichtet für ein spannendes Match der Herren in der Kolping-Arena.
An die knapp 8.000 Zuschauer in der Halle und hoffentlich Abermillionen von gespannten Zuschauern vor dem eidgenössischen Ferner dachte Wiler allerdings wohl nicht bei dem Spielverlauf des ersten Drittels, den man nur in höchstem Maße anerkennend würdigen kann: praktisch von der ersten Sekunde an lief Malans ins offene Messer, was man schon am ersten Tor des Tages von Matthias Hofbauer nach sage und schreibe 13 Sekunden sehen konnte. Auch danach waren die Bündner Mittel sehr begrenzt - selbst im kämpferischen Verhalten schien man einfach die Klasse schlechter zu sein und wurde bis zur 12. Minute mit zwei weiteren Treffern durch Philipp Fankhauser (11.) und Christoph Hofbauer (12.) geradezu vermöbelt. Ein vierter Treffer wurde dem Serienmeister sogar noch korrekterweise nach einem Schutzraumvergehen verweigert.
Malanser Hoffnungen, im zweiten Drittel wieder zurückzukehren, auch angestachelt von dem Abstauber-Tor von Remo Buchli in der 16. Minute, wurden auch zu Beginn des zweiten Drittels paralysiert. Nein, an diesem Superfinal in Kloten durfte man sich nicht noch ein, zwei Extra-Minuten der Pause mit einem Toilettengang oder dem leckeren Fondue-Brot gönnen: schnelle Tore? Matthias-Hofbauer-Tag! Der Stürmer orientierte sich an seiner potentiellen Schwägerin Seraina Ulber aus dem Damen-Finale und egaliserte die Sieben-Sekunden-Schnelltore-Marke. Leider litt unter dieser Dominanz auch etwas die Attraktivität des SPiels, zumal Dave Wittwer in der 35. Minute sogar noch auf 5:1 erhöhte. Dass sich Malans nicht aufgab und noch einmal einen seichten Comeback-Versuch startete, muss man den Bündnern einfach in höchstem Maße zugute halten: Vor der Pause sorgte Vojtech Skalik mit dem 5:2 in der 36. Minute noch für einen Hoffnungsschein, Matrin Ostransky konnte sogar noch auf zwei Tore in der 46. Minute verkürzen, doch danach reichte es einfach nicht mehr. Henrik Olofsson stellte in der 55. Minute den alten Abstand wieder her. Malans hätte vielleicht im Nachgang die Chance mit sechs Feldspielern bei einer kurz danach folgenden Strafe gegen Olofsson suchen müssen, denn in der Schlussphase wurde es ganz unerwartet noch einmal kurz dramatisch: nachdem Kevin Berry in der 59. Minute noch bei sechs Feldspielern traf und die Spieluhr nur noch 32 Sekunden zeigte, als Daniel Kläger sogar auf 6:5 verkürzte, schien Malans noch ganz unerwartet eine Chance auf die Verlängerung zu haben. Dies wäre nun aber auch nicht wirklich verdient, eine klare weitere Torchance wurde den Graubündenern auch in der Schlussphase verwehrt.

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