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Der Showdown im letzten Einzel - was will man mehr? Der slowenische Kapitän vertraute auf dem im Doppel solide spielenden
Luka Gregorc, bei den Esten kam erwartungsgemäßig "Mighty Jürgen" (O-Ton Stadionsprecher) Zopp zum Einsatz. Natürlich waren
die Slowenen plötzlich wieder in der Favoritenrolle - trotzdem musste man mit Spannung erwarten, wie die beiden Spieler mit
dem Druck, der auf ihnen lastete, umgehen können würden.
Alles sah zunächst nach einer halbwegs ausgeglichenen Partie aus. Zopp schien zwar etwas schwächer, beide Akteure hatten aber hier und da mit Problemen beim Aufschlag zu kämpfen.
Im siebten Spiel bedeuteten dann aber drei schwache Punkte des Esten das 0-40 gegen den eigenen Aufschlag - eine Chance,
die der immer konzentrierter agierende Gregorc sich natürlich nicht nehmen ließ. Ein Glücksball von Zopp im zehnten Spiel, der zu einem unerreichbaren Lob mutierte,
bedeuteten zwar noch einmal zwei Breakbälle für "Mighty Jürgen", doch diese konnte Gregorc abwehren und das Spiel und damit den Satz sicher einfachen.
Der zweite Satz schien ein Spiegelbild des ersten zu sein: bis auf kleinere Problemchen gingen die Aufschlagspiele
immer an den Servierer. Im neunten Spiel brach dann Zopp genauso ein wie im siebten Spiel des vorangegangen Satzes.
Wieder war Gregorc ein Break in Front und musste dieses Mal sogar nur noch seinen Aufschlag durchbringen, um mit 2:0 in Sätzen zu führen. Doch
nun versagten auch dem Slowenen die Nerven, bei eigenem Aufschlag stand es 0-30, 15-40, Zopp nutzte die Chance, mit 5:5 war der zweite Satz wieder ausgeglichen.
Doch letztlich fehlte dem jungen Esten hier Nervenstärke und Erfahrung. Völlig unüblich für sein Spiel unterliefen Zopp
zwei Doppelfehler in Folge, welche gleichzeitig das erneute Break bedeuteten. Diese Chance ließ sich Slowenien nun nicht mehr nehmen - 7:5.
Der dritte Satz verlief dann - leider - erwartungsgemäß. Zopp konnte diesen Schock nicht wegstecken, verlor gleich das erste Aufschlagspiel und war fortan gegen einen sicher
agierenden Slowenen auf der Verliererstraße. Am Ende brach der heimliche Held des Wochenendes dann ein, verlor noch ein weiteres Mal sein Aufschlagspiel und konnte keine wesentliche
Gegenwehr mehr leisten.
Trotz der letztlichen Sonntagsbilanz von 0:2 und dem eher standesgemäßen Auftritt (gemessen an seinem Ranking) von Jürgen Zopp verkauften
sich die Esten an diesem Wochenende extrem respektabel. Während die Slowenen erst am letzten Tag zu einer wirklich starken Leistung aufliefen,
überzeugten die Esten auf ihrem besten Niveau - was nur einfach gegen die klassenbesseren Gegner um ein ganz kleines Stück nicht reichte.
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