Deutschland - Polen 4:5 (2:1, 1:1, 1:3)

Am vierten Turniertag fand das vermeidliche Spitzenspiel der deutschen Vorrundengruppe statt. Mit Polen stand ein als sehr schwer einzuschätzender Gegner auf dem Programm. Es galt vor allem, mit einem Sieg oder eventuell auch einem Unentschieden sich einen guten Gegner für ein eventuelles Semifinal zu erspielen.
Deutschland spielte ein starkes erstes Drittel und wurde dafür auch belohnt. Doreen Schubert, später als deutschter MVP der Partie gewählt, traf nach siebeneinhalb Minuten zum 1:0, den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Monika Naksmundszka (18.) konnte Fanny Gatzke noch in der gleichen Spielminute parieren. Auch das Schussverhältnis von 12:6 sprach eine deutliche Sprache für Deutschland, die starke Katarzyna Postanka im polnischen Tor verhinderte dabei eine deutliche Führung.
Die Polinnen kamen verbessert aus der Pause, es entwickelte sich ein kämpferisches, sehr ausgeglichenes Match. So war der polnische Ausgleich durch Monika Waksmundzka (27.) nicht unverdient. Deutschland ging allerdings nur drei Minuten später wieder in Führung. Postanka lief bei einem Konter aus ihrem Tor, verfehlte den Ball, Hilke Grosse brachte den Ball nur noch ins leere Tor einschieben. Letztlich ging es ohne weitere Aufreger mit diesem Stand in die Pause.
Nach der Pause nahmen die Polinnen vermehrt das Heft in die Hand und stellten die solide deutsche Defensive auf die Probe. Magdalena Krzystyniak konnte nach vier Minuten erneut ausgleichen. Als Deutschland nach einer Strafe gegen Ira Fochtmann in der zehnten Minute in Unterzahl spielte, ließ die ansonsten gute Claudia Mende im deutschen Tor einen Ball ungeschickt vor den Schläger von Agata Kolesinska prallen, diese hatte keine Probleme, den Ball zur erstmaligen polnischen Führung einzuschieben. Deutschland orientierte sich weiter nach einem Timeout in der Defensive, als Mende auch in der 53. Minute unglücklich aussah. Ein verhältnismäßig harmloser Flachschuss landete per Fussabwehr genau bei Wioleta Biazon, es stand 5:3 für Polen und eine Vorentscheidung gefallen. Dass Deutschland nun erstmal weiter defensiv agierte, war mir unverständlich, der Anschlusstreffer nach einem schönen Schuss von Juliane Hoffmann aus spitzem Winkel kam so in der 54. Minute etwas überraschend. Letztlich waren die Polinnen dann aber in der Schlussphase einem erneuten Tor näher als Deutschland dem Ausgleich, so dass letztlich der knappe polnische Sieg nicht unverdient war.
Deutschland benötigt nun einen Punkt gegen Spanien, um den zweiten Platz und damit das Halbfinale, vermutlich gegen die jungen Ungarinnen, zu sichern.