Im letzten Spiel des ersten Turniertags ging es auch für das deutsche Team erstmals um Punkte und Tore. Kanada war als Gegner eine typisch nordamerikanische Wundertüte - auch wenn man an sich eine deutliche deutsche Favoritenrolle vermuten musste, war diese vor dem Spiel keineswegs exakt einzuschätzen.
Umso klarer verliefen dann aber die ersten Minuten, in denen Deutschland die Partie kontrollierte und das Spiel gleich deutlich in das Spiel der Kanadierinnen brachte. Doch letztlich war dieses deutsch-kanadische Aufeinandertreffen auch ein Match, dass von individuellen Fehlern lebte - und so fiel nach knapp fünf Minuten und einem bitteren Fehlpass in der deutschen Hintermannschaft das erste Tor der Partie durch Marie-Eve Cadieux. Fehler wurden an diesem Tag vor allem aber auf Seiten der Kanadierinnen und ihrer Torfrau Ester Chan gemacht - und so ließ Anika Mähler in der 8. Minuten Chan nach einem Flachschuss ebenso schlecht aussehen wie Lisa Entelmann zweieinhalb Minuten später, als die Seebergerin ins kurze Eck schoss und dabei nur eine maximal müde Reaktion herausforderte. Leider trübte auch Juliane Hoffmanns 3:1 die drei Buchstaben "TWF" (=Torwartfehler) in meinem Notizblock - Ester Chan war viel zu tief in ihrem Torraum und gab der deutschen Stürmerin eine leichte Chance zum dritten Treffer. Zwar erspielte sich das deutsche Team nicht viel mehr nennenswerte Chancen - lediglich eine vergebene Gelegenheit der freistehenden Nicole Kiss blieb im Gedächtnis, doch diese Leistung war gegen einen schwachen Gegner völlig ausreichend.
Im zweiten Drittel zog das Unger-Team dann endgültig davon. Erst erhöhte Nicole Kiss nach schöner Jennifer Thomas-Vorlage auf 4:1 (26.), danach folgten Überzahltreffer von Hoffmann und Magdalena Tauchlitz - mit diesem 6:1 ging es auch in die zweite Pause - ein relativ knappes Ergebnis, was aus kanadischer Sicht auch darin begründet war, dass Chan nun eine deutlich bessere Leistung zeigte. Zwar kam dann Kanada durch Alison Quinn bei einem Freischlag noch einmal auf 6:2 heran (47.) und profitierte dabei davon, dass die sonst gute Nancy Gatzsch erst einen Rückpass angenommen hatte und dann bei dem Standard das Gewicht zu sehr auf den langen Pfosten verlagerte, doch letztlich sorgte Ina Jensen in der 53. Minute für den alten Abstand, Cindy-Anne Carufel vergab noch einen Penalty gegen Gatzsch, womit das deutsche Team letztlich einen vollkommen souveränen und ungefährdeten Sieg zum Auftakt abgeschlossen hatte.

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