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Vier Wochen ohne die schweizer Berge - für eine Zeit mitten in der Saison hatte ich mir eine ungewöhnlich lange Auszeit von dem Land der Eidgenossen
gegönnt. So wurde es am 14. November 2010 auch wieder dringend Zeit, sich in die allseits bekannten morgendlichen ICEs zu setzen und letztlich im Kanton Bern zu landen:
ungewohnterweise in Wimmis empfing der UHC Höfen die Red Ants Rychenberg - ob dabei der Außenseiter die favorisierten Gäste ähnlich ärgern konnte wie vier Wochen zuvor
bei der interessanten Partie gegen den UHC Dietlkon, konnte mit Spannung erwartet werden. Leider nicht zu erwarten war
hingegen Sandra Dirksen, die verletzungsbedingt noch eine gewisse Zwangspause zu verkraften hat - die Doppel-Lizensierte
Laura Hönicke trat für den UHC Thun in den Ring.
Die Partie stand unter keinem guten Stern: erst war das Feld falsch aufgebaut - auf der einen Seite der Tore war das Spielfeld etwas eine Bandenlänge breiter als auf der anderen -, dann monierten die Schiedsrichterinnen
Brigitte Anderhalten und Lea Heri die Tore - wohl mangels Vignettierung. Und da auch andere Dinge vielleicht nicht so liefen, wie man das von anderen SML-Orten gewohnt ist, wurden die Zuschauer, die gute fünf Minuten verspätet die Halle erreichten, keineswegs durch entgangene Spielszenen bestraft.
Losgelöst von diesen Stolpersteinen ging es gut an für die Ants: Nathalie Stadelmann traf mit einem satten Schuss nach zweieinhalb Minuten zum 0:1 in den Winkel. Doch die Freude der Gäste hielt nicht lange - hatte man zwar die ersten drei Minuten dominiert,
aber die Rechnung ohne Nadia Cattaneo gemacht, die einen Konter nach 3:03 Minuten zum Anschluss abschloss. Die erneute Führung erzielten die Ants in Überzahl - dass allerdings
Eva Ratti nach einem Kopfspiel auf der Bank Platz nehmen musste, als Silvana Nötzli mit einer schönen Einzelleistung von links das 2:1 erzielte (11.), war doch mehr als umstritten. Die nächste Strafe,
ein wiederholtes Vergehen, dass gegen Sonja Thöni ausgesprochen wurde, war zwar vielleicht sachlich gerechtfertig, sorgte aber aufgrund der über das gesamte Spiel zu bemerkenden eklatanten schiedsrichter-technischen Schwäche der beiden
Damen in gelb ebenfalls für Verwunderung - aber wenigstens aus Sicht der Gäste nicht für einen weiteren Treffer. Auch sonst taten sich die Ants sehr schwer, die geschickte Höfener Abwehr auszuhebeln, letztlich
war damit die knappe 2:1-Führung nicht einmal unverdient, die Gastgeberinnen erwiesen sich schlichtweg erneut als ein unangenehmer Gegner. Mit etwas Glück hätten die Höfenerinnen
sogar noch den Ausgleich erzielen können - als im Mittelfeld eine Höfener Stürmerin in der 15. Minute im Zweikampf mit Andrea Eberle zu Fall kam, hinderte sie dies, frei mit dem Ball auf die an diesem Tag
spielende Linnea Lexe zuzulaufen. Ein Foul war zwar hier nur mit Phantasie zu erkennen - die ausgesprochene, folgenfreie Zeitstrafe hätte aber konsequenterweise mit einem Strafschuss kombiniert werden müssen.
Auch zu Beginn des Mitteldrittels taten sich die Spielerinnen aus Winterthur schwer. Dass es ausgerechnet ein Fernschuss der starken Sina Casutt war, die die Gäste-Führung auf 3:1 erhöhen ließ, war geradezu bezeichnend. Auch in den Folgeminuten schien der
Höfener Cattenaccio schwer zu durchbrechen, Daniela Stettler überwand allerdings Andrea Schmutz in der 34. Minute aus der Halbdistanz zum etwas beruhigenden 4:1. Kurz vor der Pause markierte dann noch Stadelmann
mit ihrem 5:1 den Pausenstand, in dieser Situation saß Thöni gerade zum zweiten Mal eine Zeitstrafe ab. Die Ants waren nun sicher, Höfens Waffen schienen zu stumpf - umso mehr konnte man sich darauf versehen, in der einen oder anderen Situation die Schiedsrichterleistung
mit einem Kopfschütteln zu quittieren.
Auch zu Beginn des Schlussdrittels wirkte Höfen durchaus respektabel, lediglich ein Überzahltreffer durch Nötzli konnten die favorisierten Gäste in der 46. Minute schreiben. In den Schlussminuten drohten die Gastgeberinnen dann aber doch auseinanderzubrechn,
in der 54. und 55. Minute musste Schmutz noch bittere weitere dreimal den Ball aus dem Tor fischen, letztlich endete diese Partie damit mit 1:9 durchaus standesgemäß, wenn auch erst in der Schlussphase die entsprechenden TOre gefallen waren.
| UHC Höfen | | Red Ants Rychenberg
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78 | Andrea Schmutz (TW) | 72 | Linnea Lexe (TW)
| 21 | Sandra Dähler (TW) | 37 | Jana Christianova (TW)
| 2 | Eva Ratti | 4 | Ursina Hollenstein
| 4 | Selina Steiner | 5 | Sina Casutt (C)
| 5 | Tiffany Winkler | 6 | Andrea Suri
| 6 | Monika Egli (C) | 7 | Andrea Eberle
| 10 | Regula Seiler | 8 | Karin Meienhofer
| 12 | Ursina Baumann | 9 | Claudia Kunz
| 13 | Marina Rohrbach | 10 | Natalie Stadelmann
| 14 | Andrea Kupferschmied | 12 | Margin Scheidegger
| 16 | Nadia Cattaneo | 13 | Andrea Hofstetter
| 17 | Sandra Hadorn | 17 | Silvana Nötzli
| 18 | Georgia Zanoli | 18 | Hanna-Kaisa Savolainen
| 44 | Claudia Leu | 20 | Alexandra Frick
| 77 | Sonja Thöni | 23 | Daniela Stettler
| 83 | Mirjam Marti | 24 | Andrea Auer
| 88 | Valeria Malossa | 26 | Michaela Kathriener
| | | 33 | Therese Ordell
| | | 98 | Elzbieta Piotrowska
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